Überwachungskamera-außen Aufzeichnung
Die Ereignisse die im Überwachungsbereich einer Kamera stattfinden können aufgezeichnet und später betrachtet werden. Das können Bilder, Videos aber auch Töne sein. Der Speicherplatz ist bei der Aufzeichnung der kritische Punkt, stellt man die Kamera falsch ein kann dieser schnell aufgebraucht sein. Dieses Problem tritt besonders bei Überwachungskameras auf, die als Speicherplatz nur eine interne SD-Karte nutzen.
Eine Überwachungskamera kann auf verschiedene Geräte aufgezeichnet werden
- Digitalvideorecorder(DVR)
- Netzwerkvideorecorder(NVR)
- Netzwerkfestplatten (NAS)
- analogen Langzeit Videorecordern
- Cloudspeicher
- SD-Speicherkarten
DVR, NVR und NAS sind Netzwerkgeräte. Sie werden an einen Switch oder Router angeschlossen und können betrieben werden ohne dass ein Rechner läuft.
Digitalvideorecorder(DVR) dienen zur Aufzeichnung von analogen Kameras.Wenn analoge Kameras aufgezeichnet werden sollen, müssen die Kameras direkt mit dem DVR verbunden sein. Dazu werden Koaxialkabel verwendet an dessen Ende sich ein BNC-Stecker befindet. Dieser wird hinten in den DVR eingesteckt. Deshalb gilt vor einem Kauf zu prüfen, ob ausreichend Anschlüsse für die Kameras an dem Recorder zur Verfügung stehen.
Diese Art der Verkabelung unterscheidet die analogen Kameras auch maßgeblich von den IP-Kameras. Diese müssen nicht direkt in einen NVR/NAS eingesteckt sein. Sie können auch an einer anderen Stelle im Netzwerk mit einem Switch verbunden werden.
Um die analogen Überwachungskameras aufzeichnen zu können, werden die einkommenden Signale in einem DVR digitalisiert. Danach können sie auf eine 3,5 Zoll Festplatte gespeichert werden. Außerdem gibt es Recorder die über einen zusätzlichen Brenner verfügen. Auf diesen können die auf der Festplatte aufgezeichneten Videos gebrannt werden.
DVRs verfügen über eine Software, über die die Kameras gesteuert und aufgezeichnet werden können. Die Kamerabilder können an einem TV-Gerät angesehen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit den DVR in ein LAN-Netzwerk zu integrieren. Hierfür haben die Geräte an der Rückseite einen RJ-45 Netzwerkanschluss. Somit ist es möglich, über einen Browser auf einen DVR zuzugreifen
Aufzeichnen einer IP-Kamera
Netzwerkvideorecorder(NVR) sind Netzwerkspeicher die zur Aufzeichnung von IP-Kameras dienen. In ihrem Inneren besitzen die NVRs eine oder mehrere 3,5 Zoll Festplatten. Diese können eine Speicherkapazität von mehreren Terrabyte besitzen. Die einkommenden Signale können direkt auf die Festplatte gespeichert werden. Die auf den NVRs laufende Software ist für das Steuern und Aufzeichnen von Überwachungskameras optimiert. Zugriff auf den NVR erhält man über den Internetbrowser. Dazu wird der Recorder in einen Router(oder in einen Switch der mit einem Router verbunden ist)eingesteckt. Von dem Router erhält der NVR dann eine IP-Adresse zugewiesen. Über diese Adresse erlangt man dann Zugriff auf die Konfigurationsoberfläche des Recorders. Die IP-Adresse kann man herausfinden, indem man auf ein mitgeliefertes Programm klickt. Dieses sucht nach angeschlossenen Laufwerken und zeigt dann die IP an.
Um IP-Kameras auf einen NVR aufzuzeichnen, müssen die Kameras nicht direkt in den NVR eingesteckt sein. Wenn der Recorder in ein LAN-Netz integriert ist, können sich die Überwachungskameras auch an einer anderen Stelle im Netzwerk befinden und dort über einen Switch mit dem LAN verbunden sein. Selbstverständlich können IP-Kameras, sofern sie das unterstützen auch per W-LAN mit dem Netzwerk verbunden werden und so auf den NVR aufzeichnen.
Network Attached Storage(NAS) sind Netzwerkspeicher ähnlich NVR. Die Software die auf einer Nas installiert ist, dient hauptsächlich dazu, Filme, Musik usw. hoch- und runter zu laden und diese wieder zu geben. Ein NVR hingegen ist speziell für das Einstellen und Überwachen von Kameras vorgesehen. Allerdings gibt es auch Nas auf denen sich zusätzliche Software installieren lässt. So ist es möglich auf einer normalen Nas eine Software zur Steuerung und Überwachung von Kameras zu installieren. Synology mit dem Programm Surveillance Station ist dafür ein Beispiel. Allerdings verlangen die Hersteller für die Verwendung der Software eine Lizenzgebühr. Diese Lizenzgebühr wird pro Kamera berechnet. Eine oder zwei Kameras sind meistens kostenlos. Dies ist auch ein maßgeblicher Unterschied zu einem NVR für den keine Lizenzgebühren anfallen.
Nas lassen sich auch ohne diese spezielle Software zur Aufzeichnung von Überwachungskameras verwenden. Man kann auf ihnen einen Ordner erstellen, den mal als FTP Upload Ordner für die Kameras bereitstellt. Wird ein Alarm ausgelöst, werden die Bilder oder Videos in diesen Ordner gespeichert. Für den Upload Ordner kann man sich auf seinem Rechner ein Netzlaufwerk erstellen, das dann wie eine normale Partition im Explorer angezeigt wird. Dort kann man dann ganz einfach die Aufnahmen ansehen.
Natürlich stehen einem dann nicht mehr die Umfangreichen Optionen zur Bedienung der Kamera zur Verfügung.
Netzwerkfestplatten werden auch einfach an einen Router oder Switch angeschlossen, und können auch ohne Rechner betrieben werden.
SD-Speicherkarten sind eine weitere Möglichkeit um Aufnahmen zu speichern. Diese sind meistens in Überwachungskameras eingesteckt und können auch gewechselt werden. In der Regel besitzen sie eine Speicherkapazität von 32 Gigabyte. Zugriff auf die internen Speicherkarten erhält man über die Bedienoberfläche der IP-Kamera. Diese erreicht man durch Eingabe der IP-Adresse in einen Browser. Bei Wildkameras kann man sich die Aufnahmen direkt in der Kamera über einen kleinen Bildschirm betrachten.
Langzeit Videorecorder, sind analoge Videorecorder die auf dem Aufzeichnungssystem von VHS beruhen. Die Pal-Kameras werden dort direkt hinten am Gerät mittels eines BNC Stecker direkt eingesteckt. Aufgezeichnet wird auf spezielle Langzeit VHS Videokassetten die in der Regel eine Laufzeit von 30 Stunden Echtzeitaufnahme und 960 Stunden Zeitrafferaufnahme haben. Nach dieser Zeit muss entweder das Band gewechselt oder die Kassette überschrieben werden. Die Aufnahmen kann man auf dazugehörigen Monitoren oder an einem TV Gerät ansehen. Diese Technik gilt als veraltet. Die Aufnahmen liegen nur in analoger Form vor und lassen sich nur umständlich digitalisieren und weiterverwenden. Analoge Pal-Kameras werden heute auf DVR aufgezeichnet.
Aufzeichnen in der Cloud.
Cloudspeicher sind Onlinespeicher die man sich bei einem Provider anmieten kann. Man zahlt einen Betrag X und erhält dafür einen bestimmten Speicherplatz. Der Onlinespeicher kann in den eigenen Rechner als Netzlaufwerk eingebunden werden, sodass man auf ihn wie auf eine normale Festplatte zugreifen kann. Um eine Überwachungskamera aufzuzeichnen kann man sich einen zusätzlichen Cloudspeicher mieten und diesen dann einrichten. Es gibt auch Kamerahersteller die selbst eine Cloud betreiben und diesen dann beim Kauf der Kamera mit anbieten. Meistens wird diese dann in Form einer Abo Lösung, die einige Euro im Monat kostet mit vertrieben. Der große Vorteil einer Cloudlösung ist die Datensicherheit gegen Verlust. Cloudanbieter spiegeln ihre Daten sodass diese im Rechenzentrum wenigstens zweimal vorhanden sind.Es ist zu beachten das eine Nas, wie beispielsweise eine Synologie auch eine Cloud ist, aber eben eine private. Dort entfallen dann natürlich die monatlichen gebühren für den Speicherplatz.Bei der Auswahl einer externen Cloud, sollte man folgende Dinge beachten:
Internetverbindung:
Es muss eine ständige Internetverbindung zur Verfügung stehen. Außerdem muss eine gewisse Bandbreite vorhanden sein, wenn Videos hochgeladen werden sollen. Es ist auch darauf zu achten, dass man keinen Datentarif mit einer Begrenzung von wenigen Gigabyte hat, denn durch den Upload der Videos würde dieser schnell erschöpft sein.
Zusätzliche Kosten:
Es entstehen zusätzliche und dauerhafte Kosten durch die Anmietung des Clouddienstes.
Sicherheit:
Die Sicherheit spielt bei einer Cloud eine große Rolle. Schließlich gibt man private Daten in fremde Hände. Besonders bei Fernöstlichen Herstellern, die nicht so strenge Datenschutzrichtlinien haben, wie wir hier in Europa ist zur Vorsicht geraten. Nach Möglichkeit sollten die Daten im Cloudspeicher verschlüsselt werden. Auch stellt der Weg über das Internet zum Cloudspeicher eine Gefahr da, hier sollte auf eine VPN Lösung gesetzt werden.
Eine kostenloses Tool mit dem Daten sicher in der Cloud gespeichert werden können, ist der Cryptomator. Das Tool funktioniert mit allen Clouddiensten.
Die verschiedenen Arten der Erfassung
Die Aufzeichnung kann dauerhaft, zeitgesteuert oder durch ein Ereignis ausgelöst werden.
Bei der dauerhaften Aufzeichnung wird die Überwachungskamera durch die Software dazu veranlasst das Bild ständig aufzuzeichnen ohne das es dafür einen Grund geben muss. Bei dieser Art der Aufzeichnung müssen große Kapazitäten an Speicherplatz in digitaler oder analoger Form bereitgestellt werden.
Weniger Speicherplatz wird bei einer zeitgesteuerten Aufzeichnung benötigt. Hier wird die Kamera angewiesen nur in einem bestimmten Zeitraum aufzuzeichnen. Es kann zum Beispiel, bei einer Überwachungskamera die in einem Büro hängt sinnvoll sein, diese nur nachts aufzeichnen zu lassen, weil ja Tagsüber ständig Leute da sind und damit ein Einbruch unwahrscheinlich ist.
Eine Aufzeichnung die durch ein Ereignis ausgelöst wird ist die am platzsparendste Lösung. Es findet nur eine Aufzeichnung statt wenn auch tatsächlich ein Ereignis im Bereich der Überwachungskamera stattfindet.
Ein Ereignis kann auf verschiedene Art und Weisen erfasst werden.
- Motion Detect (Bewegungsdetektion) Hier „sieht“ die Kamera ein bestimmtes Bild. Sobald sich etwas
in dem Bild verändert, wird das Motion Signal ausgelöst. - PIR-Bewegungsmelder, sind elektronische Bauteile die in der Kamera eingebaut sind. Sobald sie
eine Bewegung erkennen lösen sie einen Alarm aus. - Externer Alarm Ausgang, ist ein Ausgang an einer Kamera der Beispielsweise mit einem Türkontakt
verbunden werden kann. Öffnet jemand die Tür wird ein Alarm ausgelöst. Nachdem ein Ereignis stattgefunden hat können verschiedene Optionen ausgelöst werden. - Aufzeichnung starten, Bilder oder Videos werden auf einen (FTP)Server hochgeladen
- E-Mail Versand, eine E-Mail mit einem aufgenommen Foto oder Video wird an eine
angegebene Mail Adresse Versand - Alarmausgang, eine interne oder eine externe Sirene kann ausgelöst werden.